Der erste Arbeitstag bei der ComTS fing für Leon mit einer Überraschung an: Anstatt, so wie er, mit Schlips und Anzug zur Arbeit zu erscheinen – eben genau so, wie er es aus seinem früheren Bankerleben gewohnt war – begegneten ihm seine neuen Kolleg*innen in legerer, eher als Casual zu nennenden Kleidung. Also T-Shirts, Polohemden und dergleichen. Er war fast etwas schockiert, sagt er. Leon ist eigentlich Mexikaner und hat lange in den USA in einer Bank gearbeitet. Und dort gab es außerordentlich strenge Vorschriften. Selbst das Tragen eines Bartes wurde vom damaligen Dress-Code verboten. Die Freiheiten, die er jetzt dem gegenüber hat, genießt er sehr. Auch die Kommunikation innerhalb des Unternehmens, etwa zwischen Teamleitern und normalen Angestellten, findet er gut.
Es gefällt ihm, dass man jederzeit über alles ganz offen reden kann und dass sich auch Vorgesetzte etwaiger Kritik nicht verschließen. Die gelebte Fehlerkultur der ComTS macht es eben möglich, dass sich Leon keine Sorgen machen braucht, nicht gehört zu werden, sollte mal der Schuh drücken.
Ein anderer, ganz wesentlicher Punkt, der Leon gut gefällt, ist: wenn Feierabend, dann Feierabend. Auch das kannte er vorher so nicht. Er erzählt, dass er früher, bei dieser amerikanischen Bank, eigentlich kein Leben gehabt hätte. Seine Frau hat er kaum gesehen und selbst noch während seiner Hochzeit erhielt er einen Anruf von seinem damaligen Chef, der ihn aufforderte, seine E-Mails zu prüfen und eine Transaktion mit einem hohen Geldbetrag zu bestätigen. Dinge, die heute für ihn unvorstellbar sind. Und für die ComTS auch.
Seine Frau, die ursprünglich aus Stendal kommt, hat Leon während seines Studiums in internationaler Wirtschaft und Finanzen kennengelernt. Nach Ende der Studienzeit lebten sie für 12 Jahre in Mexiko, wo auch die gemeinsame Tochter zur Welt gekommen ist. Später ging es dann aber doch zurück nach Deutschland, wo Leon bei der ComTS landete und seine Frau anfing, als Lehrerin zu arbeiten. Das macht sich natürlich auch im Home-Office bemerkbar. Seine Frau nutzte während der Lockdowns ein Zimmer in der obersten Etage, „das hatte ich eigentlich für mich eingerichtet!“, sagt Leon augenzwinkernd, seine Tochter bekam in der Etage darunter ihren Homeschooling-Unterricht. „Wenn sie dann Sportunterricht hatte und springen musste, habe ich natürlich alles gehört“, erinnert er sich an die für so viele Leute auch schräge Zeit. Ansonsten aber sagt Leon: „Ich liebe mobiles Arbeiten. Ich wohne in Tangermünde, ich müsste sonst immer 45 Minuten nach Magdeburg zur Arbeit fahren.“ Daher würde er auch selbst dann, wenn sich die Lage wieder vollständig normalisiert hätte, weiterhin von zu Hause aus arbeiten und nur noch ein- oder zweimal im Monat ins Büro kommen.
Leon ist aufgrund seines Studiums und seiner vorherigen beruflichen Erfahrungen hoch qualifiziert. Für die anfängliche Tätigkeit bei der ComTS sogar überqualifiziert, sodass er schnell in eine sehr viel anspruchsvollere Abteilung gewechselt ist. Gerne würde er noch mehr machen, sieht aber momentan noch sprachliche Barrieren, die ihm im Weg stehen. Und doch sucht er sich immer wieder neue Prozesse usw., um noch mehr zu lernen. So wie sich die ComTS auch stetig bemüht, attraktiver als Arbeitgeber zu werden. „Sie entwickeln sich sehr gut“, sagt er und führt Gehalt, 30 Tage Urlaub oder Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld als Belege dafür an. Denn nicht alles davon gab es schon von Anfang an, sondern wurde immer weiter ausgebaut.
Einen Wunsch äußert Leon gegen Ende unseres Gesprächs dann aber doch noch an die ComTS: „Mehr Sportaktivitäten!“ Gut vorstellbar, dass sein Wunsch Gehör findet.